Fahrradklimatest 2022: Ergebnisse für Oberrusel
Bei der Jubiläumsausgabe des ADFC-Fahrradklima-Tests erzielt Oberursel erneut der die Schulnote 4+ (3,7). 198 Menschen aus Oberursel haben an der bundesweiten Befragung teilgenommen.
Oberusel kommt nicht vom Fleck
Die Radfahrerinnen und Radfahrer in Oberursel schätzen geöffneten Einbahnstraßen (Note 2-) und die kleinen Verbesserungen der Oberflächen der Radwege (Note 3-4). Beides weist darauf hin, dass Oberursel kleine Maßnahmen zugunsten des Radverkehrs umsetzt.
Doch das reicht nicht, um das Radfahren in Oberursel für alle attraktiver zu gestalten.
„Es macht in der Tendenz immer weniger Spaß, in Oberursel Rad zu fahren,“ so das Fazit von Ulrike Heitzer-Priem vom Sprecherteam der Ortsgruppe Oberursel/Steinbach des ADFC. 59 Prozent der Radfahrenden fühlen sich eher gefährdet als sicher in Oberursel. Sie bemerken, dass die Fahrradförderung in jüngster Zeit deutlich nachließ. „Die bestehenden Planungen (Liebfrauenquartier, Frankfurter Landstraße, Dornbach-/ Mainstraße, Radschnellweg) kommen nicht voran, “ ergänzt Rainer Kroker vom Sprecherteam. Deutlich gestiegen ist die Gefahr des Fahrraddiebstahls.
Besonders wichtig sind ihnen die „Akzeptanz als Verkehrsteilnehmer“ (3,4), das Sicherheitsgefühl (3,8) und Radwege ohne Hindernisse (3,7). Alle drei Punkte blieben in der Bewertung unverändert.
Jedoch haben sich Punkte, die dies befördern leicht verschlechtert –die wenigerer spürbare Kontrolle der Falschparker, der unzureichende Winter- und Reinigungsdienst auf Radwegen. Die Konflikte mit Fußgängerinnen und Fußgängern nehmen leicht zu, während die mit dem Autoverkehr nicht nachlassen. Die Medien berichten etwas weniger über den Radverkehr. „In Steinbach ist es leider nicht besser“, stellen Birgit Dettmar-Voerste und Bengt Köslich vom gemeinsamen Sprecherteam fest. „Die Kritikpunkte sind dieselben.“
Rekord: Rund 245.000 Teilnahmen, 1.114 Städte in der Wertung
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist eine der größten Befragungen zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2022 zum zehnten Mal statt. Rund 245.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt, davon nur 16 Prozent ADFC-Mitglieder. 1.114 Städte kamen in die Wertung, mehr als jemals zuvor. Bei den 27 Fragen ging es darum, ob man sich auf dem Rad sicher fühlt, wie gut die Radwege sind und wie viel die eigene Kommune für die Fahrradförderung tut. 5 Zusatzfragen drehten sich dieses Mal um das Radfahren im ländlichen Raum. Damit fundierte Ergebnisse erzielt werden, müssen pro Stadt mindestens 50, bei größeren Städten mindestens 75 beziehungsweise 100 Abstimmungsergebnisse vorliegen. Die Ergebnisse des Tests haben durch die breite Bürgerbeteiligung hohe Aussagekraft und können Kommunen helfen, das Angebot für Radfahrende gezielt zu verbessern.