Klimatour in Oberursel - ADFC Oberursel/Steinbach

Klimatour in Oberursel

Wald, Wasser, Wärme, Wiesen - wie wir mit ihnen umgehen, ist entscheidend für die Klimaneutralität. Bei der Kllimatour ließ sich dazu einiges lernen

Info zur Insektenfreundlichkeit
Klimatour 2023: Wie kann man Gärten insektenfreundlich bepflanzen? © Ulrike Heitzer-Priem

Anlass für die etwas andere Radtour waren die Taunus-Klimatage des Hochtaunuskreises, bei denen am Samstag jeder ein klimafreundliches Projekt vorstellen konnte. Die Idee des ADFC: Wer sich nicht zwischen „Wasserspaziergang“ am nördlichen Stadtrand und „Insektenfreundlichkeit“ ganz im Süden entscheiden wollte, konnte mit der Radtour beides besuchen.

Wasser im Wald halten

Gestartet ist die Gruppe an der Hohemark. Hier erklärten Experten der Lokalen Klimainitiative Oberursel (LOK e. V.) warum es so wichtig ist, Wasser im Wald zu halten und beispielweise die Wassermassen bei Starkregen möglichst langsam abfließen zu lassen. Sie zeigten uns, welche einfachen und oft gar nicht kostspieligen Maßnahmen sie mit Hilfe der Waldbesitzer und der Forstämter umsetzen. Sehr interessiert hörten die Radler zu und fuhren nach der kurzen Wanderung bergan jetzt entspannt bergab nach Süden. Die Nord-Süd-Achse in Oberursel ist für Radler noch nicht durchgehend sicher gestaltet. Auf diese Lücken wurde im weiteren Verlauf der Tour immer wieder mit kurzen Stopps und Erläuterungen eingegangen. So stelle Tourenleiter Rainer Kroker vor, wie ein Radweg, der dem künftigen Gefahrenabwehrzentrum im Weg ist, zur ersten „echten“ Fahrradstraße in Oberursel führt, die dann auch Schulkindern den sicheren Weg von den nördlichen Wohnquartieren in die Schulen ermöglicht.

Wärmepumpe für Mehrparteienhaus

Für die Klimaneutralität spielt Wärme eine zentrale Rolle wie jeder seit den Debatten um das Gebäudeenergie Gesetz weiß. Die Teilnehmer erfuhren, wie auch in einem Mehrparteienhaus eine Wärmepumpe über das ganze Jahr wohlige Wärme und warmes Wasser produziert. Seit über zehn Jahren funktioniert die Anlage so energiesparend, dass im Energieausweis die Bestnote A+ erreicht wird. Das macht sich auch mit niedrigen Heizkosten bemerkbar. Eine fossile Heizungsanlage ist für die Bewohner Vergangenheit.

Radverkehr stand dann wieder im Zentrum des Informationsstandes, den der ADFC am Bahnhof aufgebaut hat am Rand eines vorbildlichen Radwegs, der aber leider sehr schnell endet. Die äußerst gefährliche Situation an der Frankfurter Landstraße stand im Zentrum. Der Abschnitt unterbricht die Pendlerstrecke nach Frankfurt, zwingt zu Umwegen. Der Bedarf ist unbestritten, so war Verbesserung an dieser Stelle schon 2016 bei der Verabschiedung des Radverkehrskonzepts mit höchster Priorität bewertet worden. Die Zählstelle kurz unterhalb der Engstelle verzeichnet an vielen Tagen 500 und mehr Fahrten. Die Stadt hat einen guten Plan für einen Radweg vorgelegt, aber dafür fallen etwa zehn Parkplätze weg, was zu massivem Protest führt. Der ADFC macht sich für den Plan der Stadt stark, ebenso wie für den Radschnellweg FRM 5 von Friedrichsdorf nach Frankfurt, dem zweiten Thema am Infostand. Die Radfahrerinnen und Radfahrer punkteten eifrig für den Umbau der Frankfurter Landstraße und für den raschen Bau des Radschnellwegs.

Wiesen und Gärten insektenfreundlich gestalten

Nach so viel Verkehrspolitik radelten sie das letzte kurze Stück über die Trasse des künftigen Radschnellwegs nach Stierstadt. Hier zeigte die katholische Kirchengemeinde Sankt Sebastian „wie man Tiere pflanzen kann“: Die Gemeinde hat das Gelände an ihrem Gemeindezentrum insektenfreundlich umgestaltet und die einheimischen Pflanzen ziehen viele verschiedene Insekten an. Die Idee "Tiere zu pflanzen" funktioniert. Klaus Dühr, Mitglied der Insektenwiesen-Gruppe der LOK erzählte spannende Details und gab den interessierten Radlern und Radlerinnen konkrete Hinweise, was man im eigenen Garten für Insekten tun kann und damit die Biodiversität zu verbessern.

Nach gut drei Stunden und vielen Eindrücken und interessanten Erfahrungen endete die Klimatour des ADFC.


https://oberursel.adfc.de/neuigkeit/klimatour-in-oberursel

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich mit seinen mehr als 230.000 Mitgliedern mit Nachdruck für die Verkehrswende in Deutschland ein. Wir sind überzeugt davon, dass eine gute, intuitiv nutzbare Infrastruktur, gut ausgearbeitete Radverkehrsnetze und vor allem Platz für Rad fahrende Menschen auch dazu einlädt, das Fahrrad als Verkehrsmittel zu benutzen. Wir möchten eine sichere und komfortable Infrastruktur für den Radverkehr, damit sich junge und junggebliebene Fahrradfahrende sicher und zügig fortbewegen können.

    Die Förderung des Radverkehrs ist nicht zuletzt auch ein politischer Auftrag, für den sich der ADFC stark macht. Unser Ziel ist es, alle Menschen, gleich welchen Alters und unabhängig von ihren Wohnorten, für das Radfahren und damit für die Mobilität der Zukunft zu gewinnen. Lesen Sie in unserem Grundsatzprogramm mehr über die Ziele und Forderungen des ADFC – und werden Sie Mitglied in der weltweit größten Zweiradgemeinschaft.

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  • Von welchen Vorteilen profitiere ich als ADFC-Mitglied?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein.

    Als ADFC-Mitglied profitieren Sie außerdem von umfangreichen Serviceleistungen: Sie können, egal wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die ADFC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem ADFC-Magazin Radwelt Informationen zu allem, was Sie als Rad fahrenden Menschen politisch, technisch und im Alltag bewegt. Nutzen Sie als ADFC-Mitglied außerdem vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Unternehmen sowie Versicherungen und Ökostrom-Unternehmen ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied? Hier gelangen Sie zum Anmeldeformular.

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein verkehrssicheres Fahrrad auszustatten ist, legt die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) fest. Sie schreibt u. a. zwei voneinander unabhängige Bremsen vor, damit ein Fahrrad sicher zum Stehen kommt. Ebenso vorgeschrieben ist eine helltönende Klingel. Auch zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale mit je zwei nach vorne und nach hinten wirkenden gelben Rückstrahlern sind Pflicht.

    Am wichtigsten für die Verkehrssicherheit ist neben den Bremsen die Beleuchtung. Ein rotes Rücklicht und ein weißer Frontscheinwerfer sind vorgeschrieben. Die Beleuchtung kann batteriebetrieben sein und muss tagsüber nicht mitgeführt werden. Sie muss aber dann einsatzbereit sein, wenn die Sichtverhältnisse Licht erforderlich machen. Für den Straßenverkehr zugelassen ist Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts (eine Wellenlinie, Großbuchstabe K und fünfstellige Zahl). Damit Radfahrende auch seitlich gesehen werden, sind Reflektoren in den Speichen oder Reflexstreifen an Reifen oder Felge vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmenden. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrer*in im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmenden zu rechnen.

    Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, indem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer*innen nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen.

    Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmenden gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrende auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Schutzstreifen und Radfahrstreifen? Und was ist ein Radweg?

    Die Infrastruktur für das Fahrrad ist nicht einheitlich und selten uneingeschränkt gut nutzbar. Radfahrstreifen und Schutzstreifen verlaufen beide auf der Fahrbahn und damit im direkten Blickfeld von Autofahrenden. Schutzstreifen haben eine gestrichelte Markierung und dürfen daher bei Bedarf mit dem Auto befahren werden, vor allem, um Gegenverkehr auszuweichen und nur, wenn der Radverkehr nicht gefährdet wird. Radfahrstreifen hingegen sind mit einer Linie durchgängig auf der Fahrbahn markiert und dürfen von Autofahrenden nicht befahren werden. Der ADFC macht sich für geschützte Radfahrstreifen stark, bei denen Poller, Kübel und markierte Schutzzonen Radfahrende vor dem Autoverkehr, achtlos aufgerissenen Autotüren und unerlaubtem Parken schützen.

    Ein Radweg ist durch ein blaues Radwegschild gekennzeichnet und muss in dem Fall von den Radfahrenden genutzt werden. Eine Benutzungspflicht darf aber nur angeordnet werden, wenn es die Verkehrssicherheit erforderlich macht. Behindern Blätter, Schnee oder andere Hindernisse Radfahrende auf Radwegen, dürfen sie auf die Fahrbahn ausweichen.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn die Fahrenden in die Pedale treten. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können. Mehr Informationen zu den Bewertungskriterien unserer Radtouren erhalten Sie im Menüpunkt Auf Tour.

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  • Wo bekomme ich Radkarten?

    Mit fast 3 Mio. verkauften Exemplaren gehören die ADFC-Radtourenkarten weltweit zu den Bestsellern unter den Fahrradkarten. Sie haben einen praktischen Maßstab (1:150.000) und sind mit Hilfe von versierten ADFC-Scouts entstanden, die die Bedürfnisse von Radreisenden verstehen und die Strecken buchstäblich erfahren haben. Die 27 ADFC-Radtourenkarten für Deutschland haben wir durch besonders spannende und beliebte Radregionen wie den Gardasee oder Mallorca ergänzt. Außerdem finden Sie eine Vielzahl von ADFC-Regionalkarten (Maßstab 1:75.000) im Buchhandel, in vielen ADFC-Infoläden und direkt beim Bielefelder Verlag BVA (Tel.: 0521/59 55 40, E-Mail: bestellung [at] bva-bielefeld.de) oder bequem auf www.fahrrad-buecher-karten.de.

  • Wo finde ich vom ADFC empfohlene Musterkaufverträge für Fahrräder?

    Ganz gleich, für welches Fahrrad Sie sich entscheiden: Ein schriftlicher Kaufvertrag kann vor dem Hintergrund eventueller Reklamationsansprüche oder sonstiger Gewährleistungsfragen hilfreich sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich für ein Gebrauchtrad entscheiden sollten. Deshalb haben wir hier eine Vorlage für einen Musterkaufvertrag für Gebrauchträder zusammengestellt, die Ihnen helfen kann, böse Überraschungen zu vermeiden.

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